Fehlende Strategien: Wie Kantone und Gemeinden auf die alternde Bevölkerung reagieren können
Viele Schweizer Gemeinden haben noch keine Strategie zur Gesundheitsprävention für die alternde Bevölkerung, wie ein neues Faktenblatt der Stiftung “Gesundheitsförderung Schweiz” zeigt. Besonders kleine Gemeinden kämpfen mit finanziellen und organisatorischen Problemen. Ohne präventive Massnahmen drohen ihnen langfristig höhere Ausgaben.
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Laurin Rusterholz
3/7/20251 min read
Wir leben in einer sich schnell verändernden Welt. Der Bund, die Kantone und die Gemeinden müssen ihren Beitrag leisten, sich der aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Um verschiedene Massnahmen zu prüfen hat die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz eine Studie bei Büro Vatter beauftragt.
Eines zeigt sich: Heute gibt es in vielen Gemeinden und Kantonen entweder erst seit Kurzem oder überhaupt keine Strategie zur Gesundheitsprävention und Förderung. Ausserdem bietet der Kanton oft Hilfe an, die Gemeinden sind aber nicht verpflichtet, daran auch wirklich teilzunehmen. Der Kanton Luzern bietet in Zusammenarbeit mit Pro Senectute eine Fachstelle für Gesundheitsförderung für die Gemeinden an. Seit 2010 haben schätzungsweise 20 Gemeinden teilgenommen, von 79.
Die Schwierigkeit bei diesem Thema ist, dass es Ressortübergreifend behandelt werden muss. Ähnlich wie die Finanzen muss eine Stelle Einblick in die gesamte Arbeit und Angebot der anderen Ämter haben. Oft fehlt es an Mitteln für die Gemeinden, präventive Massnahmen zu ergreifen. Die Gefahr ist gross, dass genau diese Gemeinden zukünftig auch mit grösseren Ausgaben zu rechnen haben. Trotzdem ist die Verschuldung der Gemeinden in der Schweiz weniger besorgniserregend als beispielsweise in Deutschland. Trotzdem sind die zuletzt schneller steigenden Schulden der Gemeinden ernst zu nehmen.
In der Studie werden hauptsächlich Massnahmen und Empfehlungen für Kantone und Gemeinden gegeben. So haben sich unter anderem eine Anlaufstelle für ältere Personen in der Gemeindeverwaltung sowie das Vorhandensein von Vereinen und Organisationen als erfolgreich erwiesen.
Bei der Umsetzung von Massnahmen gibt es jedoch gerade in kleinen Gemeinden Probleme, neben dem finanziellen Aspekt. Das Milizsystem führt zwar zur Bürgernähe, gefährdet aber die Kontinuität, die es bei solchen Themen benötigt. Antworten können hier die Gemeinden, mit Zeitinvestition der Gemeindeverwaltung und Bürgerforen.